Der Mensch und die Schafe

Der Mensch ist einzeln ein vollständig göttliches Wesen. Er übernimmt Verantwortung, gestaltet, bewegt die ganze Welt in die Richtung, die er haben will und lässt sie später wieder los. Er weiß alles, alles hat er erzeugt und nur er kann es auch wieder auflösen. Gemeinsam sind Menschen Schafe. Jeder rennt seinem Nächsten hinterher. Ohne genau zu wissen wieso, ohne den Wunsch zu wissen wieso. Es ist einfach gemütlicher dem Nächsten zu folgen. Und das ist keine Wertung, es ist tatsächlich …

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Der betäubte Beobachter

Die Beobachtung der Realität ist eine der einfachsten Aufgaben auf der Erde, so möchte man meinen. Doch es hat sich herausgestellt, dass Menschen lieber das glauben, was ihnen gesagt wird, anstatt selber hinzuschauen. Um diese Einsicht bereichert, wird es nun einfach zu verstehen, wieso der Elefant vor der eigenen Nase unsichtbar bleibt. Jemand hat gesagt er sei nicht da, also ist er es auch nicht. Dieser Jemand ist die eigene, bevorzugte Betäubung, denn niemand auf dieser Erde …

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Der vergessene Schöpfer

Der Mensch, ein dickköpfiges Wesen, der, obwohl für ihn nicht sichtbar, der göttliche Gestalter ist. Die ganze Realität, das Universum, vermag er zu erschaffen, mitsamt der Illusion, dass dieses Werk nicht seines ist. So schreitet Schöpfung stets voran, getrieben von dem freien Willen, der zwangsläufig die Freiheit hat, auch eingesperrt zu sein. Hinter Stacheldraht und Gittern gedeiht schließlich das Nichts, das irgendwie, erstaunlich, aus nichts entstanden ist.

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Normal – was soll das heißen?

Ich schreibe gerade an meinem ersten Roman und bin damit für Jahre beschäftigt, denn es soll ein russischer Schmöker werden, der viel erzählt und wenig sagt. Dostojewski war einer dieser großen Erzähler und auch wenn es vor lauter Worten schwer wahrnehmbar ist – er hatte viel zu sagen. Und auch ich, genau wie er, schreibe viel aus meinem eigenen Leben, aus meinen Beobachtungen, denn ich liebe die Menschen. Ihnen zuzuschauen, ihre Überzeugungen, ihr Drama, ihre Begeisterung zu sehen ist …

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Die neuen Götter

Die Suche der Menschen nach Gott ist eine verzweifelte Reise in die unendliche Enge des Kopfes. In diesen glorreichen Verstand, der bereits ‘ne Ewigkeit bezwungen und verbittert am Boden liegt und doch noch nicht bereit ist aufzugeben. Aufgeben kommt nicht infrage, solange ein unbekanntes Nächstes das alte Feuer neu entfacht. So strebt der Mensch und strebt einem Ziel entgegen, das für ihn selbst nicht mehr wahrnehmbar ist. Das Leben, das Fühlen, der Sinn sind längst verloren. Einzig der Weg …

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Die gnadenlose Enge

Wenn man die Erde bewusst in ihrer faszinierenden und verstörenden Schönheit betrachtet, dann müsste man täglich weinen. Aus Freude und aus Trauer natürlich, in gnadenloser Abwechslung. Denn der Erde scheint unter all ihren vielschichtigen Gaben, einzig die Gnade abhandengekommen zu sein. Sie kennt das Hin und Her des Dualismus, das Getriebene hinter Sex, Vergleich und Bestätigung, die süß-bittere Frucht der Korruption und Bestechung. Sie kennt das Delirium hinter Verliebtsein, Freude und …

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Wenn Sehende die Augen schließen…

Wenn Sehende die Augen schließen, dann stets aus Angst, dass Wirklichkeit erlischt. Aus Unglauben, dass dieses derbe Leben so voll und ganz ein Teil von ihnen ist. Sie sehen, doch sie wollen nicht. Und tief in düstrer Ecke jedes Herzens wohnt jämmerlich die Dunkelheit, denn keine Menschlichkeit erspäht ihr Licht. Wie auch? Sie ist schrecklich, eklig, gierig, …, höhnisch, teuflisch, neidisch oder schlicht böswillig gestrickt. Da schließ ich lieber meine Augen und laufe zügig weg, …

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Spiel der Macht

Macht ist eine große Enge der Erde, in die sich sehr viele Menschen begeben, um die „schwere Last“ des eigenen Lebens so schnell es geht an Fremde abzugeben.

Dies ist natürlich in Realität nicht möglich, denn die Verantwortung für sein Leben trägt zu hundert Prozent jeder selbst, aber auf der Erde kann man so tun, als wäre es nicht so. Und hier beginnt dieses anstrengende Spiel der Macht. Denn mein Leben wird von Politik, Hunger, Geld, Macht, Korruption, Verschwörungen, Arbeit, Wohnung, Nachbar, Partner, … bestimmt, nur nicht von mir.

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Vom #MeToo zum „I am.“

„Was lange währt, wird endlich gut.“ So heißt es im Volksmund und wenn Mann hinschaut, wie viele Jahrtausende das Weibliche um die Gleichberechtigung kämpft, scheint es endlich soweit zu sein. Ich möchte mit meinem Text der #MeToo Bewegung nicht den Wind aus den Segeln nehmen, denn ich bin durchaus begeistert von dem Sturm, der das Schiff rücksichtslos voranpeitscht, vielmehr möchte ich vorsichtig daran erinnern, dass es Gleichberechtigung nie geben kann.

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Flucht in die Zukunft

Egal ob Konsum, Migration, Politik oder Terrorismus, alles ist eine Flucht in eine bessere Welt, eine bessere Zukunft. Ich tue etwas in der Hoffnung, meinem Leben Sinn und Bedeutung zu geben. Für manche heißt das, viele, viele Güter anzuhäufen, andere bevorzugen nur ein bisschen mehr. Wieder andere hätten gerne die ganze Erde zu ihren Füßen und die Ehrgeizigsten wollen den Himmel für sich gewinnen.

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