Juli - September
2019
Angefleht vom nächsten Kick:
„Bitte spring! Nur noch die Hürde.“
Mach ich gleich, wart, Augenblick –
Wohin sprang die Menschenwürde?
Clarvăzătorul
Piața mare, piața mică,
caută domnul undei lumea.
Caută banii și mărirea,
fură visuri fără frică.
Doamna știe ține minte.
Viitorul te înșală.
Viața iese la iveală,
încă o dată înainte.
Lege mână: « Da, iubirea
vine-vine, sigur vine.
Ai încredere în mine,
nu se uită amintirea. »
Nu se uită ce nu este,
nu se pierde, nu se știe.
Pedepsit la amnistie,
nu există, dar trăiește.
Înșelat cu voie bună,
și-a luat viața de pe spate.
Îngropat cu greutate,
după lupta cea nebună.
Unde mergem mai departe?
Unde mergem, cine știe?
Zile pline în pustie,
spus de mine, scris în carte:
« Eu sînt, cel ce sînt,
cel trecut și viitorul,
doamna, domnul, văzătorul,
dumnezeul pe pământ. »
Iulie 2019
Die Würde
Die Würde des Menschen ist unantastbar,
im Dienen für das kleine Geld.
Dem Großverdiener wird sogar,
die Überwachung unterstellt.
Die Würde des Menschen ist unantastbar,
in Angst gefasste Existenz.
Die Todesfurcht im Trott ist tragbar,
mit trabend hoher Dekadenz.
Die Würde des Menschen ist unantastbar,
doch wehe dem, der ‘drauf besteht,
denn Dürftigkeit ist unvereinbar
mi‘m rettenden Finanzpaket.
Die Würde des Menschen ist unantastbar,
doch Würde wurde abgewählt.
Das Bleistift-Kreuz ist unverrückbar:
„Versprochen, jede Stimme zählt.“
Die Würde des Menschen ist unantastbar,
das wurd‘ geschwind auch festgemacht.
Sonst wird der Schwindel mittelbar
und Irgendwer wär‘ aufgewacht.
Juli 2019
Begriffserklärung
Atmen – die Weisheit der Alten.
Sein – in Anmut gestalten.
Ziele – ein ständiges Rennen.
Fühlen – die Wahrheit erkennen.
Stille – das lautere Schreien.
Weite ist Enge im Freien.
Leere, weil immer gewonnen,
feiernd der Trauer entkommen.
Reden – der Ausdruck des Schweigens.
Suchen – das Finden des Leidens.
Sterben – das ewige Leben.
Glück – im Unglück verlegen.
Macht – das Spielzeug der Kinder.
Zeit – ein steter Erfinder.
Geld ist rastloses Schaffen,
Qual, die Freude am Gaffen.
Gott – die Quelle der Seele.
Kopf – „Marschier, ich befehle!“
Ego – der Fluss der Aspekte,
Kindsgeschrei will Projekte.
Liebe kennt keine Schmerzen.
Lust – gebrochene Herzen.
Frau – begehrendes Tanzen.
Mann trennt Großes vom Ganzen.
Einsicht kann Sturheit bewegen.
Sünde – die Bitte um Segen.
Würde heißt niemandem dienen.
Gier – Wie geht es heut‘ Ihnen?
Lehrer ist der sehende Schüler.
Wissen – ein kühner Betrüger.
Glaube – der strafende Knüppel.
Hoffnung – geschlagen zum Krüppel.
Vergleich – im Mittel gesunken.
Mitleid – in Ekel ertrunken.
Krankheit vertreibt alle Sorgen,
befreit für den Kaffee am Morgen.
Krieg ist kämpfender Frieden.
Viel – größer als sieben.
Wut – verkümmerter Ärger.
Kunst – der stinkende Färber.
Lächeln ist Gottes Geduld.
Täter – nimmt Opfern die Schuld.
Du – da seit Anbeginn,
Ich bin, der ich bin.
Schwer ist die Masse des Leichten.
Drama – der Drang des Erreichten.
Erde – bekanntes Gelände.
Anfang – zeitloses Ende.
The Meaning
“For what it’s worth?“ you had to ask
and “Nothing!“ is the answer.
Righteousness performs her task
“There’s meaning, ask the cancer!“
There isn’t. There will never be –
God knows – it doesn’t matter.
For you and me, the honeybee
exist throughout the chatter.
I bow before you, human soul,
I bow in awe – yet spiteful.
I bow, for darkness made you whole
and I am lost and frightful.
How can I live a life of ease,
if sense is always needed?
I’ll never end my masterpiece,
for which – I vainly pleaded.
August 2019
Der Hass
Hasserfüllt die tiefen Wunden.
Arschloch! Schreit es bitterlich.
Schmerzverzerrt, von Angst geschunden,
selbstgerecht, verzweifelt – Ich.
Inständig verweist ein Kämpfer:
Schwarzer Tod im Mittelmeer.
Trost an Deck, an Land der Dämpfer
– Hölle ohne Wiederkehr.
Alles wünscht sich Anerkennung,
unbegrenzten eignen Raum.
Chance vertan! – der Schmerz, die Trennung,
Hass zerschlägt den Kindheitstraum.
Sein – ist alles was wir wollen.
Ebengleich im Erdenrund.
Illegal ist längst verschollen,
nichts und niemand kennt den Grund.
August 2019
Himmel & Hölle
Ein Schleier vom Himmel zerbricht
zu tausenden Wölkchen verbunden.
Nun eisiger Nebel, der töricht
verharrt – in der Weile unzähliger Stunden.
Die Kühnheit der Sonne charmant,
im Antlitz der Menschen-Begierde,
fragt: „Spieglein, Spieglein an der Wand –
Wer ist die himmlische Zierde?“
Das strahlende Gelbe, vergessenes Blau,
das abendrot Warme, dann funkelnde Sterne.
Oder im Trüben gesungen, geschrien „Helau!“ –
ein Lied – vor dem Tor der Kaserne.
Mit Güte verschmiert der erdrückende Flug.
Die eisernen Stare gewinnen.
Vom Pech geht’s zum Schwefel – zurück zum Betrug –
der Menschheit kann keiner entrinnen.
Zwischen Träger und Holzdach, im hinteren Stall,
entzückt eine Schwalbe beim Landen.
Und weinend, vergess‘ ich den Werteverfall –
denn Leben ist Leben! Sie nickt – einverstanden.
September 2019
Die Leere
Tiefgründig blau, eiskalt, lebendig
am Tag. Bei Nacht ein schwarzes Nichts,
doch da. – Behüterin des Lichts
scheint unwirksam – und ständig.
Gebrochen weiß, in allen Farben
getränkter Fluss, mal rau, mal glatt,
mal allesamt zugleich. Anstatt
nur Trost erzeugt sie Unbehagen.
Wohin damit? Wohin der Flut
entfliehen? Der stolze Stand,
der große Hürden überwand,
hinweggespült in Übermut.
Ein Atemzug gereicht, stets
leer, die anmutige Gabe.
Leer, künstlich kindisches Gehabe,
leer, weil ewig unterwegs.
Doch Ewigkeit verweist auf
dieses Sein, das alle heimlich
in sich tragen. Auf dich und mich
als Tag und Nacht – im Dauerlauf.
September 2019
Emily Poems
1
Ungeniert der anstößigen Lage,
spuckt der Bettler ins Gesicht der Menschenplage.
Großmütig, der alte Menschentrick
schmeißt ‘nen Euro – spuckt zurück.
2
Wo komm ich her?
Wo geh ich hin?
Macht das noch Sinn?
Frag nicht so schwer!
3
I want to learn about existence.
About the ‘Where?‘, the ‘When?‘ – his genesis –
About the ‘How?‘, the ‘Why?‘ – her essence –
But existence – simply is.
4
Angefleht vom nächsten Kick:
„Bitte spring! Nur noch die Hürde.“
Mach ich gleich, wart, Augenblick –
Wohin sprang die Menschenwürde?
5
Im ICE – ‘Die Bahn macht mobil.‘
Doch mein Nachbar stöhnt: „Oh weh!“
‘Pünktlich – schnell ans Reiseziel‘
„… ja, vielleicht im TGV.“
6
Schön! Und gleichzeitig fällt auf,
wie sehr der Maler mit dem Raum
um Tiefe kämpfte. Als bald darauf
die Zukunft kam, wurd‘ Alb- zum Traum.
7
Die Geige strahlt und zieht Grimassen. Fester
Beginn verhöhnt die Musikantenschar.
„Attacke!“ bläst das Horn „Auf, auf Orchester!“ –
Doch Leiters Hand – Psst! Schh! Hör! – Wunderbar!
8
Als das Mehr zu viel wurde,
geriet die Erde aus der Bahn –
und doch geschah das schier Absurde,
die Menschheit durfte weiterfahrn.
9
Wenn es die höhere Gewalt
der Erde wirklich gäbe –
dann wär‘ die Menschheit weg
und Schluss mit dem Gerede.
10
Pillen sind mein bester Freund.
Ewig treu, mein Alter Ego.
Keine hab‘ ich je versäumt,
keine heilt – nur das Placebo!
11
Adamus said it – and so it must be true –
for he’s the one – creator – the master through and through.
I simply quote, then rest my case and Shaumbra will agree –
until I stop and realize, that every word was me.
12
Dehn die Sprache zum Gedicht
dehn sie aus, als gäb’s kein Morgen.
Denn den Dichter kümmert’s nicht –
Regeln bleibt die Kunst verborgen.
13
Die Suche sucht und sucht und sucht
und doch kann sie nicht finden.
Denn Suche wurd vom Fund verflucht,
spurlos zu verschwinden.
14
Ich wollte vieles haben, Unglaubliches erreichen,
die ganze Macht des Weltruhms, um Unglück auszuweichen –
in Reichtum, unerschöpflich, stets Heiterkeit erregen,
doch dann kam was dazwischen, die Menschen nennen‘s Leben.
15
This dual role under one sun
it has no wrong, it has no right,
it simply turns from dark to light
until you say – I am – all done.
16
Masking your face is masking yourself –
no one can see while being afraid –
no tree grows in another ones shade –
not me, not you – nor anyone else.
17
Das einzige, was Geld vollbringt,
ist fortwährend die Hand zu wechseln.
Besagter Hand gelingt indes
die ganze Erde zu verändern.
18
There are days of joy
and there are days of pain –
and then again.
‘Cause life is all of them.
19
Die angstgetriebene Herde
versperrte freie Sicht,
verbarg das Spiel der Erde –
doch jetzt – herrscht Maskenpflicht.
20
Der härteste der harten Kerne
zerbricht betört in tausend Stücke
und alle leisten zur Genüge
und alle scheitern. Wahnsinn. Erde.
21
Die Guten sind die wahren Helden –
die Glorreichen der falschen Zeit.
Doch alles, was sie wirklich schufen,
war dicht an dicht – Bedürftigkeit.
22
Wenn harte, schwere Arbeit
unglaublich leicht aussieht –
und großes Augenmerk
die Kleinigkeit verziert,
bemerkt der Mensch die Klarheit –
Der Meister ist am Werk.
23
Einer ist nur einer. Einer
ist nie viele. Alle sind
nicht einer, alle sind
die vielen. Einer wird
nie alle, keiner niemals
viele und alles ist das
meine, denn ich alleine –
spiele.
24
Außerhalb der Erdenbahnen scheint die Weisheit zu entstehen,
Aliens, Technik, Untertassen sind die Meister aller Seelen.
Große, fremde Götterwesen bitten wir, uns zu verzeihen,
denn wir Menschen lieben es – uns als Pfeifen einzureihen.
25
Die Zukunft blind in Angst gestalten,
als wär das Nächste aufzuhalten.
Und ward sie bald Vergangenheit
war alles gut – oh, alte Zeit.