Herausforderungen der Arbeitswelt
Chefs
„Der Weg des Königs zurück in seine Kleider.“
Wenn Sie als Chef ein neues Bewusstsein in ein Unternehmen bringen möchten, müssen Sie erst in der Lage sein zu spüren was für eines vorherrscht. Das erfordert zunächst die Öffnung des eigenen Seins und anschließend Klarheit. Sie haben dabei etwas Arbeit vor sich, denn die vielen alten Vorurteile, die an Ihnen kleben, müssen alle weg.
Der Chef – der Begriff ist bereits tonnenschwer. Das liegt an den vielen alten Mustern, die mit ihm verbunden sind. Die schwersten darunter sind Macht und Abhängigkeit.
In alten Mustern ist der Chef für das ganze Unternehmen verantwortlich. Mitarbeiter, Erfolg, Stimmung, Leistung… liegen in den Händen des Chefs. Jede Art von Verantwortung kommt am Ende auch immer zurück zu Ihm.
Die Folge ist, dass Angestellte nicht mehr für sich selbst arbeiten, sondern einzig für Geld oder, genauer ausgedrückt, für die Abhängigkeit zum Chef. Der gibt ihnen ja jeden Monat das hochersehnte Geld. Durch dieses Bewusstsein geben die Mitarbeiter die Verantwortung für Ihr Leben, während der Arbeitszeit und meist weit darüber hinaus, an ihren Chef ab.
Kein Wunder, dass so viele mit Ihrem Vorgesetzten unzufrieden sind, denn die Repräsentation des eigenen Seins durch einen Fremden kann nie wirklich glücklich machen.
Bei der Arbeit wollen die Arbeiter sich selbst ausdrücken, Verantwortung übernehmen, Kontakt mit Leuten haben und ihre Begeisterung leben.
Der Chef seinerseits nutzt diese Abhängigkeit, um Macht auszuüben. Bewusst, oder auch oft unbewusst, wird ein Umfeld von Angst und Kontrolle erzeugt, aus dem viele Menschen, ohne ein Bedingungsloses Grundeinkommen als Sicherheit, nur schwer einen Ausweg sehen. Die Folge ist tägliches Drama und Qual bei der eigenen Arbeit.
Diese alten Muster lassen sich in jedem Unternehmen finden und sie gilt es aufzulösen.
Als Chef in neuen Mustern sind Sie Lehrer und Schüler zugleich. Sie sind jemand der gerne zeigt wie etwas funktioniert und von anderen schnell lernt wie es auch gehen kann. Sie strahlen dabei aus, dass, solange man will und offen bleibt, alles möglich ist. Dadurch motivieren Sie die Mitarbeiter automatisch, ohne jeglichen Aufwand. Niemand braucht dabei Ihr persönliches Lob- das hält nie lange, viel schneller bewegen sich Menschen durch einen klaren Spiegel, in dem sie sehen können wie genial sie sind und wie gerne sie ihre Arbeit machen.
Das menschliche Sein will im Ausdruck auf der Erde, und die Arbeit ist ein großer Teil davon, genau dieses Selbstwertgefühl entdecken. Oder die Selbstliebe, wie ich es nenne.
Respekt, Respekt, Respekt ist beim Leiten das leichteste Instrument. Sie können Mitarbeiter weder bewegen noch verändern, dass kann nur jeder selbst. Sie können aber immer wieder neue Potenziale aufzeigen. Das kann liebevoll, streng, kritisch… geschehen. Bleiben Sie dabei aber immer respektvoll und klar. Greifen Sie den Menschen nie in seinem Sein an, sondern klären Sie die Sache. Stellen Sie sich nicht über einen anderen Menschen. Sie können nie besser als jemand anderes sein. Sie haben weder mehr Rechte noch mehr Verantwortung. Machen Sie den Menschen klar, dass nicht Sie als Chef über Ihr Leben bestimmen, sondern jeder selbst als perfektes Sein die Verantwortung trägt.
Viele Mitarbeiter werden sich gegen eine Veränderung wehren. Diese können Sie dann in die Freiheit entlassen. Konsequenz ist bei dieser Aufgabe an Klarheit gebunden. Geben Sie einem Angestellten nicht tausend Chancen in der unklaren Hoffnung auf Veränderung. Zwei Chancen sind mehr als genug. Die zehnte Abmahnung bedeutet demnach: mindestens acht sind zu viel.
Fühlen Sie nach, Sie werden schnell merken wer in die neuen Muster mitgehen möchte und wer lieber weiterhin Drama bevorzugt.
Sie als Chef lassen auf dem neuen Weg die Verantwortung für alle Mitarbeiter los. Sie können sowieso niemals alle und alles kontrollieren oder tragen. Deswegen ist es leichter dem eigenen Gefühl zu vertrauen, dass man die Menschen anzieht, die für Ihr neues Unternehmen perfekt sind.
Und das werden Sie!