Pädagogik

Lehrer

„Der Blinde unter den Einäugigen.“

„Kakao- & Baumwollhandel“, Geoprojekt 7e 2010

Das ist eine große Herausforderung. Denn wie gerne schimpfen viele, bis ins hohe Alter über ihre alten, furchtbaren Lehrer. Diese waren es aber die sie am meisten bewegt haben. Fühlen Sie nach wie viel Sie über Ärger, Enttäuschung, Fairness und vor allem sich selbst gelernt haben. Zugegeben meist ziemlich wenig vom Fach, aber das ist auch nur Nebensache.

Im Leben wird man viele Menschen treffen die man nicht mag, es ist deshalb eine super Vorbereitung ihnen bereits in der Schule zu begegnen. Eine unangenehme Herausforderung führt bei einem Kind immer zur wichtigen Auseinandersetzung mit sich selbst. Wo möchte ich stehen, was möchte ich gar nicht, wie will ich werden. Das hilft bei der Entfaltung des eigenen Ichs. Die Bewusstseinsarbeit die manche Lehrer hier anstoßen ist wunderschön und auch sehr anstrengend, für die Kinder und auch für sie selbst. Deshalb erleichtern diese Zeilen die Möglichkeit sie zu respektieren und zu verstehen. (Mögen muss man sie nicht!)

So, jetzt direkt zu den Lehrern.

Jeder Mensch ist perfekt in seinem Handeln und in seinem Sein. Das gilt tatsächlich auch für die Lehrer. Hier gibt es also keine Einschränkungen was Sie sagen und nicht sagen dürfen. Unterrichten Sie doch wie es sich für Sie am besten anfühlt. Je authentischer Sie sind, umso klarer werden Sie Schüler ansprechen können und umso leichter wird Ihr Unterricht. Die Methoden sind dabei absolut zweitrangig. Ihre Persönlichkeit fordert die Schüler heraus, nicht das Mathebuch. Die Schüler reagieren immer auf Ihr Sein. Ist es also für Sie schwer, wird es das auch für die Schüler sein. Sind Sie von sich begeistert, dann werden es früher oder später auch die Schüler. Dabei ist es wichtig sich nicht über die Schülerreaktion zu definieren. Und bitte auch nicht über die Chef-Bewertung. (Ganz egal ob diese GUT oder schlecht ausfällt!) Sie sind der Lehrer. Sie sind einzigartig in Ihrer Art. Deshalb hören Sie auch hier nur auf Ihr Gefühl. Nehmen Sie Ratschläge von Schülern oder Kollegen als Inspiration auf, nicht als Bewertung. Auch wenn diese Ratschläge meist ziemlich wertend daherkommen. Bewegen Sie sich nur, wenn Sie sich bewegen möchten.

Es ist viel Schwere im Lehrerberuf. Das liegt an dem Massenbewusstsein von Eltern und Kindern die eigene Verantwortung abgegeben haben, und an der starken Bewertung im Schulsystem (s. a. Schule). Wenn Sie Leichtigkeit möchten, dann lassen Sie zunächst jede Art von Wertung los. Bei Ihren Schülern und vor allem bei sich selbst. Auch die Verantwortung was aus Schülern oder Eltern wird, liegt nicht bei Ihnen. Verantwortung kann nur jeder Mensch für sich selbst übernehmen. Sprechen Sie klar aus was Sie beobachten, aber machen Sie es ohne Wertung und auch ohne Erwartung. Niemand kann einschätzen was der „beste“ Weg für einen Schüler ist. Deshalb sind Erwartungen auch so eine große Last, denn sie verbreiten den Anschein vom weisen Lehrer mit dem großen Licht, und dem armen kleinen Schüler mit nur einem Streichholz.

Auf dieser Erde, in der großen Schule Leben, sind wir alle Lehrer und Schüler zugleich. Genießen Sie diese Zeit! Egal ob Lehrer oder Schüler. Egal ob es gerade eine leichte oder eine schwere Lektion ist. Denn am Ende werden wir immer alle lachen.