Pädagogik
Lernen
„Lernen ist nicht das große Stopfen von Wissen und Können in mich hinein. Es ist das Erkennen, dass ich bereits alles weiß und kann.“
In diesem Bereich gibt es sehr viele Potenziale für große Veränderungen in unseren Schulen. Lernen funktioniert schon lange mit viel Druck, Erwartung und Belohnung. Je nachdem was bei welchem Schüler besser wirkt. Dabei haben Lehrer immer mehr die Verantwortung für das Können eines Schülers übernommen. Heute ist diese Last so groß geworden, dass viele unter ihr zusammenbrechen. Zu Recht, es ist Zeit das Lernen wieder in die Hände der Schüler zu geben.
Zwang kann hier einfach nicht mehr funktionieren. Man braucht ein ganz neues Bewusstsein. Diese große Veränderung kann nur langsam geschehen, aber irgendwann wird der Schüler verinnerlichen, dass er, für sein Wissen verantwortlich ist. Niemand sonst! (Auch nicht die Eltern)
Er lernt weder für Noten, Geld, Lehrer oder Eltern sondern für sich und seine Freude am Sein. Freude ist sehr wichtig. 99% der Schüler gehen gerne in die Schule, weil ihnen der Kontakt mit den Mitschülern und die Herausforderungen durch die Lehrer viel Spaß machen. (Auch wenn 90% es verneinen würden.) Wir konzentrieren uns viel zu wenig auf dieses Bewusstsein. Wir vertrauen lieber auf Angst und Druck.
Unsere Pädagogik darf gerne einen neuen Weg einschlagen! Es ist „gut“ das Gehirn zu trainieren mit Mathematik, Physik, Biologie und den ganzen logischen Zusammenhängen. Aber wichtig wird es nun auch das (Selbst-)Bewusstsein, die Kreativität und die Intuition von Kindern herauszufordern. Bewegender als der logische Lernstoff sind für Kinder (und die späteren Erwachsenen) die zwischenmenschlichen Herausforderungen durch Lehrer, Eltern und Mitschüler. Viele Kinder werden hier überfordert und brauchen mehr Klarheit und Leichtigkeit. Dabei hilft es wenig das Drama zu vergrößern oder gleich alles zu ignorieren, sondern eher die Schönheit und Wichtigkeit in diesen Herausforderungen zu verstehen.
Das Ich-Bewusstsein jedes einzelnen Kindes braucht in der Schule eine klarere Plattform sich zu entwickeln und kennenzulernen. Das kann zum Beispiel ein Unterricht mit dem Thema „Wer bin ich?“ erfüllen. Ein persönliches Auseinandersetzen mit dieser Frage bewegt jeden Menschen, hin zum eigenen Sein.
Schule wurde nicht als Fitnessstudio für’s Gehirn konzipiert, sondern als Spielwiese für die Entwicklung des eigenen Ichs. Das war sie schon immer und wird sie auch für immer bleiben.