Zwischenmenschliche Herausforderungen

Sex

„Der Marathon zum Orgasmus ist nie notwendig, wenn ein Atemzug bereits genügt.“

Chez le Père Lathuille , E. Manet 1879

Sex hat nichts mit männlich und weiblich zu tun.

Wenn Sie Sex haben ist es immer ein Zugang zu Ihrer eigenen Vollkommenheit. Neben diesem Zugang besteht Sex zu 99,99 % aus alten Mustern.

So gerne man auch Sex hat und so gerne man etwas besonderes darin sucht, ein Glas Wein ist im Moment der einfachere Zugang zum eigenen Sein.

Denn wir haben den Genuss beim Sex auf eine höhere Stufe erhoben, als „anderen“ Genuss. Da aber für das Sein Genuss einfach Genuss ist, müssen wir viel Energie und Unklarheit aufwenden um Sex besonders zu machen. Dazu dienen uns zum Beispiel Erregung, Erfüllen von Wünschen, Dankbarkeit und Schuld, …

Da wir jahre- und lebenlang in diesen Mustern Sex hatten, gehören diese Unklarheiten für uns dazu und es fällt uns schwer diese loszulassen. Allein dass die meisten Menschen keine normale Konversation über Sex führen können ohne Unbehagen und Scham zu empfinden, zeigt die ganze Unklarheit, die wir erzeugt haben.

Hier ein paar der schweren Muster, die wir an Sex gebunden haben:

Durch die Degradierung des Sexuellen zur Nebensache wurde Sex unbedeutend und stark auf das rein Körperliche beschränkt. Es ginge beim Sex vor allem um den biologischen Sinn der Vermehrung und auch um die rein körperliche Befriedigung.

Sex wurde anschließend zum Fesseln des Partners benutzt. Dabei entstanden viele starke Abhängigkeiten. Das eigene Ich konnte die Fantasien, Wünsche und Träume, die es hatte, nicht mehr ausleben, denn die „Strafe Gottes“ oder der Gesellschaft drohte. Bei diesem Thema urteilen und werten Menschen immer noch am liebsten. „Hure“, ein Wort voller Wertung und Verachtung für selbst gewählten eigenen Ausdruck.

In den 60er Jahren wollte man mit der sexuellen Revolution den Sex von der Wertung befreien. Das Problem war, dass man die Abhängigkeit unterschätzt hat. Sex wurde unterbewusst wie eine Droge behandelt. Die Folge war ein gegenseitiges Aussaugen bis man am Ende mit einer großen Leere dastand, die Sex nie füllen konnte, und kann.

Da kam HIV der Kirche als wunderbare „Strafe Gottes“ richtig gut gelegen, um erneut einen Schleier des Schweigens und der Wertung über dieses Thema zu legen.

Heute wird Sex vor allem zur Manipulation genutzt. Durch Werbung und Filme wurde erfüllter Sex an „perfekt“ gebaute Menschen und „Klischeevorstellungen“ (z.B. Die eine große Liebe) gebunden.

99% der Menschen lassen sich manipulieren und leben immer noch in diesen alten Mustern, weil sie nicht genau wissen, was Sex wirklich bedeutet.

Um einmal sofort Klarheit zu schaffen: „SEX bewegt Sie!“

Nicht Ihren Partner sondern SIE! Es geht nicht um die körperliche Befriedigung, sondern um einen ganzheitlichen Genuss des eigenen Ichs. Dabei ist das Verlassen der alten Muster eine große Herausforderung.

Nehmen Sie zum Beispiel den so besonderen Orgasmus. Sie investieren sehr viel Energie, bauen eine Riesenspannung (Erregung) auf, um sie dann im Orgasmus auf einmal loszulassen. Sie sind gerade einen Marathon gelaufen und dürfen sich endlich setzten; kein Wunder, dass es sich genial anfühlt. Im kurzen Augenblick danach, fühlen Sie Ihr volles Sein. Sie brauchen keinen Partner mehr, Sie brauchen keinen Genuss mehr, Sie brauchen nichts mehr.

Dieses Gefühl ersetzen wir gerne schnell wieder durch Abhängigkeit, Oberflächlichkeit und die Suche nach dem nächsten Kick.

Vergessen Sie den perfekten Sex-Partner (gut gebaut, schwarzhaarig bla bla bla), damit legen Sie ihr Sex-Leben in die Hände anderer und machen sich abhängig. Sie sind der Meister, Sie sind Mann und Frau, Sie haben immer Sex mit sich. Ob Sie es alleine genießen oder mit einem Partner spielt dabei keine Rolle! Ein Partner wird Ihre Abhängigkeitsaspekte herausfordern. Alleine werden Sie sich freier fühlen. Frei von Energiespielchen, Abhängigkeiten und Erwartungen.